City Grand Prix 120 Oldtimer in der Fu�g�ngerzone � 15?000 Besucher erwartet City Grand Prix Busse werden umgeleitet � Parkfl�chen ab nachmittags gesperrt

4. OCGP 05.05.10Oldtimer in der Fu�g�ngerzone: Beim Grand Prix im Vorjahr war auch dieser Talbot von 1933 am Start. BILD: Archiv
Pfingsten wird Oldenburg wieder zur Oldtimer-Hochburg. Mit durchschnittlich 28 km/h fahren die historischen Autos durch die Innenstadt.

von Jasper Rittner

Oldenburg – Besondere Autorennen leben zumeist von einer langen Tradition. Einer der ungew�hnlichsten Grand Prix der Rennszene lebt hingegen von seinem besonderen Ort. Erst zum vierten Mal findet am Pfingstsonnabend der Oldenburger City Grand Prix statt. Dennoch hat die Veranstaltung bei Motorsportfans mittlerweile Kultcharakter.

�Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es etwas Vergleichbares�, schw�rmt Mit-Organisator Helmut Jordan. Dass Oldtimer bei einer Rennveranstaltung mitten durch eine Fu�g�ngerzone einer Gro�stadt donnern, ist einmalig. Auch, wenn es dabei weniger ums Rasen, sondern mehr um einen sensiblen Gasfu� geht. Denn: F�r weite Teile der Strecke gilt ein Tempolimit von 20 km/h. Und wer bei der Endabrechnung oben auf dem Podium stehen will, muss an den verschiedenen Messpunkten m�glichst exakt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 28 km/h erreichen.

In f�nf Klassen wird gefahren. Die Einteilung richtet sich nach dem Baujahr. �ltestes Auto im Feld ist ein Bentley von 1923. Die meisten Fahrzeuge jedoch stammen aus den 1960er und 1970er Jahren. �Die Besucher k�nnen auch eine Zeitreise durch die Automobilepochen erleben�, sagt Jordan. Er veranstaltet den Grand Prix gemeinsam mit dem Autohaus Rosier und dem Motorsportclub Oldenburg MSCO.

Beim Rennen sind zwar jede Menge hoch gehandelte Klassiker von Porsche und Mercedes am Start. Aber auch Manta-Fahrer werden zugelassen. Und Kleinwagen wie Mini, Lancia A112 Abarth oder Fiat 500 sorgen f�r das besondere Flair beim Oldenburger Grand Prix.

Der hatte urspr�nglich sein Fahrerlager vor dem Schloss. Doch wegen des Baus der Schlossh�fe mussten die Veranstalter bereits im vergangenen Jahr umziehen. Der Standort Pferdemarkt war nicht eben optimal. �Wir waren da einfach zu weit weg von der historischen Innenstadt�, sagt Jordan. Deshalb ist man erneut umgezogen � zum Prinzenpalais. Auf dem gro�en Parkplatz (wo im vergangenen Jahr auch schon der Kultursommer ein Ausweichquartier fand) wird diesmal das Fahrerlager aufgebaut. Dann geht es vorbei am Schloss und am Rathaus durch die Gaststra�e und �ber den Wall zur�ck (siehe Grafik unten).

Um 19.15 Uhr werden am Sonnabend die Motoren gestartet. Dann gibt es erstmals eine Einf�hrungsrunde mit allen Fahrzeugen. �F�r die Zuschauer ist das bestimmt eine spannende Neuerung�, sagt Jordan, der mit 15?000 Menschen entlang der Strecke rechnet. Dabei werden �brigens zwei absolute Nicht-Oldtimer das Feld durch die City anf�hren � das E3 Elektroversuchsauto der EWE und der neue Mercedes Fl�gelt�rer SLS.

Im Fahrerlager am Prinzenpalais k�nnen alle Fahrzeuge ab etwa 18 Uhr besichtigt werden. Dort gibt es auch ein buntes Musikprogramm sowie mehrere Getr�nke- und Spezialit�tenst�nde. Gegen 23.45 Uhr findet dort auch die Siegerehrung statt.

Am Sonntag, 23. Mai, folgt dann ab 8 Uhr Teil zwei des Oldtimer-Wochenendes, wenn sich die 120 Fahrzeuge auf den Weg zur Graf-Anton-G�nther-Rallye machen. Dann geht es quer durchs Ammerland und die Wesermarsch.

Eine Woche nach der langen Einkaufsnacht erlebt die Oldenburger Innenstadt schon wieder eine lange Nacht � diesmal mit 120 Oldtimern. Daf�r werden am Sonnabend etliche Stra�en und Parkpl�tze gesperrt.

Ab 16 Uhr darf auf den Parkpl�tzen am Schlo�platz und am Kasinoplatz nicht mehr geparkt werden.

Ab 18.30 Uhr wird der Schlo�wall zur Einbahnstra�e. Zwischen Roonstra�e und Elisabethstra�e ist er dann nur noch in Richtung Amalienbr�cke befahrbar. Die Gegenrichtung bleibt bis zum Ende des Rennens komplett gesperrt. Das gilt auch f�r den Busverkehr und f�r Radfahrer.

Besucher des Grand Prix k�nnen z.B. das Kaufhof-Parkhaus benutzen. Aus dem Stadts�den ist die Anfahrt aber nur �ber den Festungsgraben und die Amalienstra�e m�glich.

Ab 19.15 Uhr starten die Oldtimer am Prinzenpalais. �ber den Paradewall geht es vorbei am Schloss und am Rathaus entlang zur Gaststra�e. In der Fu�g�ngerzone gilt f�r die Autos Tempo 20. Auf dem Schlo�wall geht es dann zur�ck. In zwei Wertungsl�ufen fahren die Teilnehmer jeweils drei Runden.

Ab etwa 23.30 Uhr werden nach Ende des Rennens die Sperrungen wieder aufgehoben. Die Siegerehrung ist f�r 23.45 Uhr am Prinzenpalais geplant.

Falls sich das Rennen verz�gert � z.B. weil falsch geparkte Fahrzeuge noch abgeschleppt werden m�ssen, verschiebt sich der Zeitplan nach hinten.

haben die Besucher im Fahrerlager. Dort k�nnen die Autos offiziell ab 18 Uhr besichtigt werden. Viele Wagen werden sich aber schon vorher dort aufstellen. Am Prinzenpalais findet auch das Rahmenprogramm mit Musik und Moderation statt. So spielen unter anderem die �Stingrays�.

auf der Startrampe am Prinzenpalais ab 19 Uhr. Der Start erfolgt dann nach Baujahr fortlaufend ab 19.15 Uhr.

ist der Bereich zwischen Lambertikirche, Rathaus und Gaststra�e. Hier ist man hautnah am Renngeschehen dabei. Allerdings gibt es in den engen Stra�en auch nur wenig freie Pl�tze hinter den Absperrungen. Freie Sicht hat man hingegen auf dem Wall.

ist ein Bentley 3 Liter Speed von 1923. Er geht mit der Startnummer 1 ins Rennen.

Wertvollstes Fahrzeug d�rfte der Mercedes S?680 Tourer von 1928 sein. Er hat die Startnummer 6.

Ungew�hnlichster Wagen im Feld ist vermutlich die Startnummer 115. Dahinter verbirgt sich ein Lada 2106 von 1979.

Die Graf-Anton-G�nther-Rallye schlie�t sich dann am Sonntag an. Bereits um 8 Uhr �ffnet das Fahrerlager – dort k�nnen wieder die Autos besichtigt werden. Ab 9 Uhr brechen dann die Teilnehmer zur Rallye auf. Es geht durchs Ammerland und die Wesermarsch nach Rodenkirchen.

Interview mit Thomas Rosier, Mitveranstalter des 4. OCGP 2010

FRAGE: Herr Rosier, sind Sie zwischen blitzenden Neuwagen und automobilen Antiquit�ten hin- und hergerissen?
ROSIER: (lacht) Ich bin ein benzinverliebter Mensch und liebe Automobile jeden Alters � Neuwagen wie Oldtimer. Letzteres lebe ich u.a. als Pr�sident des weltweit operierenden �300 SL-Clubs� aus. Genau so gern bin ich Motorsportler, organisiere Sicherheitslehrg�nge oder rase durch die Nordschleife des N�rburgrings.

FRAGE: Der City Grand Prix fordert weniger Schnelligkeit als Orientierung am Durchschnittstempo 30 . . .
ROSIER: Tja, da bereitet sich jeder anders vor. Mancher kommt mit gro�em Ger�t, das akribisch das Tempo misst (weil die alten?Tachos nicht so genau sind), andere verlassen sich auf ihr Gef�hl und konzentrieren sich aufs Spa�haben.

FRAGE: Aber nach Oldenburg kommen alle gerne . . .
ROSIER: Ja, der City Grand Prix, mit dem wir sehr behutsam umgehen, hat ohne gro�e Werbung Oldenburg auf die Karte der Oldtimerfreunde gesetzt � bei der vierten Auflage haben wir immerhin eine Warteliste von 30 Fahrzeugen. Die Graf-Anton-G�nther-Rallye, die es schon viel l�nger gibt, und der Grand Prix gelten jetzt als Doppelevent, zu dem man auch von weit her anreist.

FRAGE: Haben Sie trotz Ihrer automobilen Gesamtbegeisterung neben dem Fl�gelt�rer 300 SL einen Lieblings-Oldtimer?
ROSIER: Ich habe ein gro�es Herz f�r Oldtimer, auch marken�bergreifend, besa� auch schon englische und italienische Sch�nheiten. Der absolute Traum ist und bleibt f�r mich aber der Mercedes SSK. Den durfte ich mal bei der Mille Miglia fahren � ein Erlebnis, das h�ngen bleibt.

NWZ-Spezial: Informationen, Bilder und Videos zum Oldenburger City-Grand-Prix.

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