Oldenburger fliegt neue Ziele an

Christian Riedemann steigt 2016 für Peugeot Deutschland ins Cockpit

Douglas Becker
Beim ersten Lauf der Deutschen Rallye-Meisterschaft belegte der 28-Jährige den fünften Platz. Sein neues Auto hat Allrad und ist 280 PS stark.

Oldenburg Neues Jahr, neues Auto, neues Glück: Nachdem der Oldenburger Pilot Christian Riedemann 2015 im Citroën DS3 R3-MAX lediglich die Rally Monte Carlo im Januar im Rahmen der Junior-Weltmeisterschaft bestritten hat, greift er nun 2016 in einem anderen Boliden neu an. Der 28-Jährige wurde von Peugeot als Pilot für die Deutsche Rallye-Meisterschaft (DRM) verpflichtet.

„So eine riesige Unterstützung hatte ich noch nie – somit kann ich im Jahr 2016 bei zehn Läufen zur Deutschen Rallye-Meisterschaft um den Titel kämpfen“, kann Riedemann sein Glück kaum fassen. Als Co-Pilotin sitzt die 26-jährige Belgierin Lara Vanneste an seiner Seite. „Wir haben bereits von 2012 bis 2014 ein erfolgreiches Team gebildet“, erklärt der Oldenburger.

Peugeot Deutschland kehrt 30 Jahre nach dem bislang letzten Titelgewinn in die DRM zurück. 1986 gewann die Französin Michèle Mouton im Peugeot 205 T16 der legendären Gruppe B den Titel.

Riedemann tritt jetzt im Peugeot 208 T16 vom hessischen Team Romo-Motorsporttechnik an. „Der 208 T16 ist mit seinem 280 PS starken 1,6-Liter-Turbomotor und Allradantrieb ein ideales Einsatzfahrzeug. Er hat schon international – unter anderem in der Rallye-EM – mit Siegen und Podestplätzen für Aufsehen gesorgt. An diese Leistungen wollen wir in Deutschland anknüpfen“, sagt Teamleiter Ronald Leschhorn.

„Ich bin dankbar, diese Chance zu bekommen. Ich möchte meine Erfahrung nutzen und um den Titel kämpfen“, sagt Riedemann, der mit Vanneste beim ersten DRM-Kräftemessen, der Saarland-Pfalz-Rallye, mit 3:28,7 Minuten Rückstand auf das Skoda-Duo Fabian Kreim/Frank Christian Platz fünf belegte.

„Das Auto macht richtig viel Spaß, und ich habe hier sehr viel gelernt bei meiner ersten Rallye mit dem Peugeot 208 T16 – besonders bei diesen anspruchsvollen Bedingungen“, meinte der Oldenburger nach der Rallye, die durch Schnee, Matsch und Eis zu einer sehr anspruchsvollen Angelegenheit wurde.

Eine nicht immer optimale Reifenwahl und ein Reifenschaden verhinderten eine noch bessere Platzierung. „Natürlich wäre ich gern weiter vorne gelandet, und das wäre ohne den Plattfuß sicher auch möglich gewesen“, erklärte der 28-Jährige und ergänzte: „Aber es motiviert mich, dass wir da, wo die Reifenwahl gepasst hat, auf Anhieb mit der Konkurrenz mithalten und eine Bestzeit setzen konnten.“

Ehe es am 15. und 16. April zum zweiten DRM-Lauf, der Hessen Rallye Vogelsberg, geht, startet Riedemann an diesem Sonnabend als Gastfahrer bei der Zuiderzeerally in der etwa 90 Kilometer westlich der deutschen Grenze liegenden Region rund um Emmeloord in den Niederlanden.

„Sie eignet sich natürlich hervorragend als Test für den bevorstehenden Lauf in der DRM. Da wir unter Wettbewerbsbedingungen starten, werden wir dort viel effektiver arbeiten und einige Abstimmungen testen können“, erklärt der 28-Jährige.

Da Vanneste durch einen Einsatz in der französischen Rallye-Meisterschaft verhindert ist, wird Josefine Beinke neben Riedemann Platz nehmen. Bereits 2010 saßen sie in der Junior-Rallye Weltmeisterschaft Seite an Seite. Der Oldenburger, für den es der zweite Start rund um Emmeloord nach 2009 ist, fiebert dem Gaststart entgegen: „Durch die geringe Entfernung zu meiner Heimat Sulingen habe ich auch sehr viele Fans in Holland.“

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