60 000 Zuschauer wollen Fahrer aus zwölf Ländern in Aktion sehen Oldenburg. Die 23. Weltmeisterschaft der Berufskraftfahrer und ein umfangreiches Begleitprogramm haben am Wochenende nach ersten Schätzungen rund 60 000 Besucher auf das Gelände des Nutzfahrzeug-Zentrums der Firma Rosier an der Bremer Heerstraße gelockt. In einem anspruchsvollen Parcours bewiesen die Trucker-Teams aus zwölf Ländern
ihre Geschicklichkeit im Solo-Lkw (25-Tonner), im Bus, im Sattelzug und im Gelenkzug.

Auf dem Siegertreppchen landeten am Ende der beiden Wettkampftage auch ein Oldenburger: Ralf Rüscher holte sich den Titel in der Kategorie Bus. Auch in der Nationenwertung und in verschiedenen Mannschaftswertungen landete Deutschland am Ende auf dem ersten Platz.

Auf Betreiben des niederländischen Verbandes wurde erstmals auch ein „Economy-Wettbewerb“ ausgefahren. Den Titel des am Sprit sparendsten Fahrers holte sich der Schweizer Roland Inderbizin.

Die WM war über den sportlichen Aspekt hinaus auch eine Frischzellenkur für das Image der viel gescholtenen Kraftfahrer-Gilde. Wer bärbeißige Brummifahrer erwartet hatte, die mit Bleifuß über den Parcours heizen würden, sah sich getäuscht. Gefragt waren vielmehr sensible Füße am Gaspedal, ruhige Hände am Lenkrad und gutes Augenmaß.

Anders waren die 18 anspruchsvollen Aufgaben nicht zu bewältigen. So mussten die Fahrer etwa Höhe und Breite ihrer Fahrzeuge möglichst genau einschätzen, geschwungene Spuren mit einem einzelnen Rad durchfahren und rückwärts einparken.

Auch weniger Motorsport-begeisterten Zuschauern wurde am Rande der Weltmeisterschaft einiges geboten. Zum umfangreichen Begleitprogramm gehörten die Auftritte der Country-Größen Dale Watson, Hermann Lammers Meyer und der französischen Band „Road Riders“. Kinderattraktionen wie Kletterwand, Hüpfburg oder Bullenreiten vervollständigten das Familienfest. Das Interesse daran war so groß, dass die Bremer Heerstraße zeitweilig gesperrt werden musste.

Geschäftsführer Thomas Rosier war am Ende denn auch überglücklich: „Der Besucherzuspruch hat unsere kühnsten Erwartungen noch übertroffen.“ Die ganze Veranstaltung sei wie ein Uhrwerk abgelaufen. „Nach zwei Jahren intensiver Vorbereitung werden einige Mitarbeiter nun vermutlich in ein tiefes Loch fallen, weil es nichts mehr zu organisieren gibt.“ Da sich das Gelände an der Bremer Heerstraße bestens bewährt habe, werde darüber nachgedacht, Ähnliches in Zukunft zu wiederholen.

Auch die Aktiven waren mit dem Ablauf zufrieden. Andre Klostermann, der als einer von drei Oldenburger Fahrern an den Start ging, freute sich über das ungewohnt große Interesse an seinem Sport: „Die letzte WM vor zwei Jahren in Budapest lief im Vergleich hierzu fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit.“

Diesen Artikel lieferte Ihnen NWZ-online.de

 
 

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